Struktur schafft Raum – so lässt sich meine These im Hochbau, der Tragwerksplaner schaffe Strukturen, der Architekt Räume, zusammenziehen. Und als planender Ingenieur weiß ich: Infrastruktur schafft Räume, ja. Räume, die als notwendig wahrgenommen werden, auch ja, aber häßlich: nein! Das muss nicht sein, hier kann man neues entwickeln.
Natürlich steht im Ingenieurbau – Brücken, Tunnel, Straßen, Kläranlagen – die Funktion an erster Stelle. Greifen wir das Thema Brücken heraus. Hier kommt es darauf an, dass die gute Gestalt des Bauwerks nicht hinter der –zunächst am Preis messbaren – Wirtschaftlichkeit zurücksteht. Ein gut gestaltetes Bauwerk kostet in der Regel zwar etwas mehr. Dafür tut es später beim im Idealfall jahrhundertelangen Betrachten nachhaltig weiniger weh.
Wer weist jetzt den Weg für eine gute Gestalt einer Brücke? Da kann die eingangs formulierte These helfen. Handelt es sich um (Stadt-)Räume, ist es der stadtplanende (Landschafts-)Architekt, unterstützt vom straßenplanenden Ingenieur. Konzentriert man sich auf die Struktur, ist es der Tragwerke planende Ingenieur. Allerdings ist der Ingenieur hier gut beraten, die Unterstützung des Architekten anzunehmen, soll sein Bauwerk hinterher nicht grob und unbehauen scheinen.
Leider zählt der Blick über die Jahrhunderte heute nicht viel. Tatsächlich schafft auch ein Architektenbauwerk auf kurze Zeit einen Mehrwert für die Stadt und das Land.