Christoph Schreyer

Regierungsbaumeister und Architekt, Garmisch-Partenkirchen

In meiner Funktion als Kreisbaumeister des Landkreises Garmisch-Partenkirchen habe ich mich sehr stark für die Durchführung von Architektenwettbewerben eingesetzt. Bei einer Vielzahl verschiedener Bauaufgaben im Landkreis konnten im Schul- und Verwaltungsbau sowie im Kirchenbau und bei Freiflächenplanungen durch das Verfahren des Architektenwettbewerbes qualitätsvolle Lösungen gefunden und zur Realisierung gebracht werden.

Meine Erfahrung dabei war, dass die sorgfältige Vorbereitung der Wettbewerbe ein wesentlicher Baustein ist, um zu hochwertigen Ergebnissen zu kommen. Die städtebaulichen Rahmenbedingungen sowie die bautechnischen und baurechtlichen Anforderungen sind genau zu analysieren, um die Aufgabenstellung präzise definieren zu können. Schon im Vorfeld ist zu prüfen, ob die Aufgabenstellung ein Spektrum an tragfähigen Lösungsmöglichkeiten zulässt. Eine genau beschriebene und auf Umsetzbarkeit geprüfte Aufgabenstellung ist somit eine unerlässliche Grundlage für einen Wettbewerb, der erfolgreich zur Baurealisierung geführt werden will.

Die Auswahl der Preisrichter ist ebenfalls ein sehr wichtiger Baustein, um zu guten Ergebnissen zu kommen. Hier sind für die einzelnen Aufgaben jeweils die richtigen Experten zu finden. Sie gewährleisten dann, dass die fachliche Diskussion im Preisgericht auf hohem Niveau geführt werde kann.

Die Entscheidung, welche Art des Wettbewerbes für die anstehende Aufgabe am besten geeignet ist, muss sorgfältig durchdacht sein. Denn die rechtlichen Rahmenbedingungen lassen eine große Bandbreite an unterschiedlichen Verfahrenswegen zu. Gerade die Wege, die auch im Verfahren eine Rückkoppelung zwischen den Interessen der Bauherrenseite und den Vorstellungen der Planer zulassen, haben sich im Landkreis Garmisch-Partenkirchen als sehr gut geeignet herausgestellt. Man hatte dann im Preisgericht bei diesen Verfahren die Qual der Wahl welche der guten Arbeiten, denn die Beste ist.

Sehr wichtig erschien mir auch die Präsentation der prämierten Arbeiten in einer Ausstellung, die so zu konzipieren ist, dass sie von der Öffentlichkeit angenommen wird. Denn hier findet öffentliche Architekturdiskussion statt. Denn die Entscheidungen der Preisgerichte müssen auch ihre Akzeptanz in der Öffentlichkeit finden.