Dr. Reinhard Pfeiffer

Stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München

Was haben Baustellen und die BAU als Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme gemeinsam? Richtig, beide sind auf das funktionierende Zusammenspiel zwischen Architekten, Ingenieuren und Handwerkern angewiesen. Eine Baustelle, auf der eine der drei genannten Gruppen fehlt, wird voraussichtlich nie fertiggestellt. Die Messe BAU ist nur deshalb so erfolgreich, weil sie die verschiedenen Perspektiven von Architekten, Ingenieuren und Handwerkern abdeckt und somit wiederum diese Personen als Besucher anspricht.

Diesen Zusammenhang sollte man auch im Hinterkopf behalten, wenn es um die Frage geht, ob die Baukultur auf der Strecke bleibt. Die Diskussion darüber ist vermutlich so alt wie das Bauen selbst. 

Wir als Veranstalter der Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme bieten deshalb eine Plattform zum Austausch zwischen Architekten, Ingenieuren und Handwerkern, damit diese die Zukunft des Bauens gemeinsam gestalten. 

Ein Beispiel für die zukünftige Zusammenarbeit von Architekten, Ingenieuren und Handwerkern zeigt die Digitalisierung im Bauwesen. Mit den jüngsten Entwicklungen im IT-Bereich und vor allem mit BIM (Building Information Modeling) verändert sich das Planen enorm. Die architektonische Idee und der Entwurf entspringen nach wie vor der Kreativität des Architekten, Innenarchitekten und Gestalters. Die handfeste Werkplanung erfolgt dann digital und kommt Gewerke übergreifend zum Einsatz. Die Arbeit des Handwerkers ändert sich damit zwar, sein Know-how wird jedoch immer gefragt sein.

Darüber hinaus geht es beim Bauen neben der guten Gestaltung und dem guten Arrangieren von Materialien zunehmend um komplexe Tragwerke, leichte Konstruktionen und hoch technologisierte Bauteile. Für Architekten und Ingenieure werden zukünftig die digitalen Planungswerkzeuge hilfreich sein, mit denen sich Daten direkt in individuell gefertigte Bauteile übersetzen lassen.