Prof. Ing. grad. Gert Karner

Beratender Ingenieur VBI, BayIKa-Bau, Öffentl. best. u. vereid. Sachverständiger, München

Almwiesen, Dolomiten, Bergseen, Wälder, Gletscher, Streuobstwiesen, Kornäcker, Weingärten …..

Aufgewachsen in einem südtiroler Bergdorf, gehörte das Lied – und damit auch meine bildlichen Assoziationen – zum festen Repertoire im Familien- und im Freundeskreis.

Die Veränderung der „Kulturlandschaft“ in meiner ursprünglichen Heimatregion ist mit den Entwicklungen in Bayern durchaus vergleichbar und die jüngste Teilfortschreibung des Landesentwicklungsprogrammes Bayern gibt wenig Anlass zu positiven Erwartungen – insbesondere auch wegen der unseligen Aufweichung des „Anbindegebotes“ für Gewerbeausweisungen.

Die Gestaltung der „Kulturlandschaft“ steht in einem ganz wesentlichen Zusammenhang mit der jeweiligen regionalen demographischen Entwicklung. Diese wiederum ist abhängig von den jeweiligen tatsächlichen oder „gefühlten“ Lebens- und Arbeitsbedingungen.

In der bayerischen Verfassung ist das Gleichwertigkeitspostulat der Lebensverhältnisse festgeschrieben. Eine vom Bayerischen Landtag mit Zustimmung aller Fraktionen eingesetzte Enquete-Kommission hat dazu vor Kurzem einen umfassenden Bericht mit Handlungsempfehlungen – insbesondere zur Stärkung des ländlichen Raumes – vorgelegt (Drucksache 17/19700). Politische Tendenzen – so auch die jüngsten Äußerungen von Ministerpräsident Markus Söder oder von Münchens OB Dieter Reiter – Ballungsräume und „Metropolregionen“ durch zusätzlichen Wohnungsbau „zu stärken“ zeigen, dass wirtschaftliche Partikularinteressen Vorrang vor einer übergeordneten nachhaltigen Landesentwicklung haben.

Die letzte Strophe von „Kein schöner Land..“ lautet:
Jetzt Brüder, eine gute Nacht, der Herr im hohen Himmel wacht, in seiner Güten uns zu behüten ist er bedacht!

Vor Kurzem besuchte ich die Show eines Zauberers in München. Er verabschiedete die Gäste mit den Worten:
„Bleiben Sie realistisch! Glauben Sie an Wunder!“